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"Ein gutes Foto ist ein Foto, auf das man länger als eine Sekunde schaut."

Henri Cartier-Bresson

Bei allen Profi-Workshops höre ich immer wieder den gleichen Satz:

„Du wirst beim Kunden nicht anerkannt, wenn Du nicht mit einer Nikon oder Canon ankommst.“ 

Abgesehen davon, dass der Satz deswegen schon nicht stimmt, weil die meisten deutschen Kunden noch immer eine Leica oder Hasselblad als das höchste der Gefühle ansehen, ist es natürlich nur ein Sieg der Marketing-Abteilungen. Sony hat den beiden enorme Marktanteile abgenommen und Fuji und Olympus waren lange Zeit bei den spiegellosen Kameras ein Renner, bevor die großen Player Jahre später nachgezogen haben. 

Hier mal ein Auszug aus der Financial Times, welche die Marktanteile für DSLM (spiegellose) Kameras 2020 veröffentlicht hat:

  1. Sony: ca. 35 Prozent
  2. Canon: ca. 31 Prozent
  3. Fujifilm: ca. 12 Prozent
  4. Olympus: ca. 7 Prozent
  5. Nikon: ca. 7 Prozent

Was bei einer Kamera wichtig ist, ist die Haptik, die Anordnung der Bedienelemente, ein relativ aktueller Sensor, ein guter Sucher und Autofokus, eine funktionierende Bildstabilisation, eine robuste Bauweise und ein übersichtliches Menu. Dann noch Preis und Gewährleistung. Und wirklich, das bieten fast alle Hersteller. Aber der Name? 

Wenn ich z.B. mit Spiegelungen und Reflexionen arbeite, klebe ich zumeist jegliche Schrift an meiner Kamera mit schwarzem Klebeband ab, damit sie nicht irgendwo im Bild auftaucht. Wie oft laufe ich dann ohne jedes Markensymbol durch die Gegend… 

Zur Qualität: Für Ausstellungen habe ich schon mehrere Foto-Fahnen in 2m Länge und 50cm Breite gedruckt. Die Kamera hatte einen MFT-Sensor. (Die Besucher meiner Kurse kennen den Unterschied.) Da achtet keiner der Besucher auf Rauschen, Pixel, oder sonstigen Kram. Eher entscheidend für die Qualität des Fotos ist der gesamte professionelle Prozess des Drucks, sowie der Betrachtungsabstand der Besucher.
Und wenn Du Deine Fotos nur im Netz präsentierst, triffst Du auf Millionen unkalibrierter und falsch eingestellter Bildschirme.

Ist es denn nicht viel wichtiger, dass Deine Fotos eine Emotion wecken, etwas magisches für den Betrachter bewirken, eine neue Perspektive zeigen? Auch auf Sozial Media darf es Dir gelingen, dass der flüchtige Blick des Betrachters bei Deinen Fotos hängen bleibt.

Die Beschäftigung hiermit, bringt Eure Fotografie viel weiter, als jede Diskussion über das Sensorformat oder den Pixelabstand. Denn eine Kamera bleibt das was sie ist. Sie ist nur ein Werkzeug um Deine Ideen zur Fotografie umzusetzen. Mehr nicht.

Ok, der Blog bringt mir wieder keine Werbekunden. Dafür setzen wir jetzt einfach einen neuen Trend. 😉

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